Die USA und das Hütchenspiel mit dem syrischen Gas
30.08.2013 20:59
In einem Mitschnitt hat die Washington Post die Pressekonferenz von John Kerry (Staatssekretär) online gestellt. Ich sah ihn mir an und überflog auch den Regierungsbericht zur Sache - überzeugende Fakten werden nicht gebracht, wohl aber Beteuerungen, dass die Geheimdiensterkenntnisse vertrauenswürdig seien. Als wenn sie das je gewesen wären...
Die Vorstellung, dass Assad Giftgas in einem Gebiet einsetzt, in dem seine eigenen Leute hocken, ist einfach unlogisch, sie überzeugt nicht. Überdies dürfte Assad wissen, dass die USA Kriege gerne damit beginnen, dem Gegner unsägliche Dinge zu unterstellen, wie beispielsweise das Töten von Säuglingen in Brutkästen (vor dem Irakkrieg der Versuch der USA, die Bürger emotional für den Krieg gegen Hussein zu gewinnen und eine glatte Lüge). In diese Richtung also Fakten zu schaffen, wäre für Assad absolut untunlich gewesen.
Die Tatsache, dass John Kerry in der Pressekonferenz mehr Gewicht auf die blumige Darstellung des unsäglichen Leids des Gasangriffs legt, als auf die Mühe, überzeugende Fakten darzulegen, lässt mich vermuten, dass die USA einmal mehr Lügen. Nach dem Motto:
Es wird kein Beweis als solcher geliefert - rhethorisch geschickt liefert der Hütchenspieler Kerry jedoch das Wort "Beweis" um dieses gleich darauf mit verstörenden Bildern emotional dergestalt unter Hütchen namens "röcheln", "taumeln", "zucken", "krepieren" verschwinden zu lassen, dass eine gute Zahl von Leuten steif und fest behaupten würden, die Beweise befänden sich doch in den Hütchen.
Nach meiner Informationslage sprechen mehr Argumente gegen die These, Assad habe den Gasangriff zu verantworten, als welche dafür. Zumal die Pro-Argumente auf Geheimdienstverlautbarungen gründen, die allein schon aus diesem Grund psychisch ebenso giftig sind, wie es Saringas physisch-chemisch ist.
Überhaupt kann ich diese gescheitelten, gebräunten, gebleechten und manikürten US-Politiker nicht mehr sehen, die stets dasjenige Vertrauen der Bürger pathetisch erbitten, dass sie zuvor immer wieder nachhaltig zerstörten. Warum Assad im Bezug auf einen einzigen Fall einen Lügner nennen, wenn die USA gleich bis zum Hals in einer Reihe von nachweislichen Kriegslügen festsitzen?
Geben wir Assad doch die Chance, lügentechnisch auf das Niveau der USA zu gelangen, bevor wir einen Krieg mit ihm anfangen - denn Tote durch Atombombe und Uranmunition (Irak bis heute!) und die vielen gesundheitlichen Langzeitopfer haben die USA hinreichend auf dem Kerbholz; da ist hinsichtlich eines Gasangriffes ungeklärter Ursache in Syrien wahrlich KEINE Übereilung geboten!
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